Kurz zu Emma S. Rose

Emma wurde am 09.04.1988 in Paderborn geboren, wo sie heute mit ihrem Partner und ihrer Zwerghamsterdame "Frieda" lebt. Vor ihrer Tätigkeit als Autorin hat sie ein Studium im sozialen Bereich absolivert und beendet.
Ihr Erstlingswerk "Lina - Hoffnung auf Leben" ist Anfang Mai 2014 erschienen.
Ab Herbst begibt sich Emma erneut in ein Studium der Deutschen Literaturwissenschaften.
Emmas Geschichten sind im Bereich der Liebesgeschichten und sozialkritischen Themen zu finden. Aktuell arbeitet sie an einer Fortsetzung zu Lina.
Nun übergebe ich das Wort aber an Emma.
Welche Rolle
spielt das Schreiben in meinem Leben?
Im Grunde habe
ich angefangen zu schreiben, sobald ich dazu in der Lage war. Selbst
zu dem Zeitpunkt, als ich noch nicht so viel schreiben konnte, habe
ich zumindest mit schlechten Zeichnungen versucht, die Geschichten in
meinem Kopf zu Papier zu bringen. Meine reichliche Fantasie, die mich
von jeher begleitet, hat stets versucht, irgendwie zum Ausdruck zu
kommen. Da ich schon immer gerne gelesen habe – ein großer Dank
geht hier an meine Eltern, die mir das Lesen von Anfang an nahe
gebracht haben – und voller Ehrfurcht an die Autoren gedacht habe,
die solche Welten auf Papier entstehen lassen, war mein Entschluss,
selber zu schreiben, bald gefasst.
Ich war schon
immer sehr ausdrucksfreudig, sei es mündlich oder schriftlich.
Zunächst schrieb ich viel mit Hand, bis ich durch Zufall die
Schreibmaschine meiner Eltern entdeckte – fortan hielt ich unser
Haus mit dem lautstarken Geklapper der Tasten auf Trab. Ab da war ich
nicht mehr zu bremsen.
Mein erstes Buch
schloss ich mit 12 Jahren ab, ich schickte es auch an Verlage –
jedoch ohne Resonanz. Demnächst möchte ich diese Kindergeschichte,
die sich um das Thema Mobbing und um die erste große Liebe dreht,
überarbeiten und bei einer Ausschreibung einreichen.
Ich schrieb immer
weiter, aber nur noch für die Schreibtischschublade, da meine
Ambitionen, irgendwann einmal zu veröffentlichen, zunächst wieder
schwächer wurden. Tagebuch, Aufsätze, kleine Geschichten und
Gedichte habe ich immer wieder gerne verfasst und glänzte im
Deutschunterricht besonders bei freien, kreativen Aufgaben. Hinzu kam
meine Freude daran, Texte für andere Korrektur zu lesen.
Neben Schule und
Studium wurde das Schreiben weniger, kam jedoch nie richtig zum
Erliegen. Je größer der Stress wurde, desto weniger schaffte ich
es, meinem inneren Bedürfnis nachzukommen. Dennoch begann ich
während dieser lernintensiven Zeit meine Geschichte von Lina. Woher
genau die Inspiration kam, ein Buch über das Leiden missbrauchter
Kinder zu schreiben, kann ich heute gar nicht mehr sagen, es war
plötzlich da. Die Geschichte von Lina und Eric begleitete mich
jedoch fortan überall hin. In meinem Kopf entwickelten sie sich zu
eigenständigen Personen, ich lernte sie von Tag zu Tag näher kennen
und kam kaum hinterher, all das zu Papier zu bringen, was sich da vor
meinem inneren Auge entwickelte. Monatelang schrieb ich, durchsetzt
von längeren Pausen, wenn die Szenen des Buches mich selber sehr
belasteten. Mein Wunsch, dieses tabuisierte Thema an die
Öffentlichkeit zu bringen wurde immer größer. Im Rahmen meiner
Arbeit als Sozialarbeiterin habe ich immer wieder mit Menschen zu tun
gehabt, die es nicht gerade leicht haben im Leben. Ich konnte –
oder musste – in menschliche Abgründe schauen und konnte mich
nicht gegen die Einflüsse erwehren, die ihre Geschichten auf mich
nahmen. Das fehlende Wissen der Gesellschaft, was bestimmte
Problematiken des Lebens angeht – wie zum Beispiel der sexuelle
Missbrauch, der durchaus in nach außen hin gesund wirkenden Familien
stattfinden kann – erweckte in mir den Wunsch, über ebensolche
Themen zu schreiben. Verpackt in Liebesgeschichten, die den Problemen
ein wenig die Schärfe nehmen, ohne zu verschönern – das ist mein
Ding.
Bedingt durch
eine Depression, die im vergangenen Jahr bei mir ausbrach, fand ich
endgültig zum Schreiben zurück. Ich gründete meinen Blog
www.gedankenschloesser.wordpress.com
und begann, Lina in kurzen Episoden hochzuladen. Das viele
zustimmende Feedback bekräftige mich darin, Lina nach über vier
Jahren Arbeit endlich ganz fertigzustellen und zu veröffentlichen.
Meine Haut ist
etwas zu dünn geworden für meinen alten Beruf, doch wahrscheinlich
musste die Depression kommen, um mir klar zu machen, dass ich nicht
den richtigen Weg gegangen bin – den einzig richtigen für mich.
Mittlerweile lese ich für einen kleinen Verlag Korrektur, habe drei
fertiggestellte Geschichten, die auf ihre Weiterverarbeitung warten –
eine davon liegt bei einem Verlag, die andere nimmt am Wettbewerb des
lyx-storyboards teil. Mir winkt ein ebook-Autorenvertrag!
Zurückblickend
kann ich einfach nur dankbar sein, dass in der Phase, als es mir
gesundheitlich am schlechtesten ging, meine eigentliche Leidenschaft
neu erwachte. Ich habe eine neue berufliche Perspektive. Ich habe
Unterstützung in meinem Umfeld.
Und ich habe ganz viele Geschichten in meinem Kopf, die geschrieben
werden wollen! :)
Ich schreibe unter dem Pseudonym Emma S.
Rose, der meinen beiden Großmüttern mütterlicher- und
väterlicherseits gedenkt. Zu finden bin ich unter oben genanntem
Blog, sowie unter meinem Pseudonym bei Facebook. Ich freue mich immer
sehr über Feedback und Austausch mit meinen Lesern und hoffe, dass
ich auch euch ein bisschen neugierig gemacht habe!
Ich wünsche
euch, dass auch ihr eine Leidenschaft habt, die euch durch euer Leben
trägt und die ihr vielleicht sogar zu eurer Berufung machen könnt,
denn, glaubt mir, so lebt es sich wesentlich glücklicher!!
Alles
Liebe,
eure Emma
Vielen lieben Dank an Emma für diesen sehr interessanten und auch sehr persönlichen Text. Eigentlich bin ich ja bisher gut um diese ganzen sozialkritischen, und realen Schicksalserlebnisse rum gekommen. Nachdem aber Stefan Gemmel in seinem Bericht *
klick* über sein Buch "Kathrin spricht mit den Augen" so euphorisch erzählt hat, und nun Emma so von ihrem Erstlingswerk schwärmt bin ich doch am Überlegen, ob diese zwei Bücher es nicht wert sind mal einen Blick hinein zu werfen. Kennt ihr schon eines der Bücher?